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Die Entdeckung eines wiederkehrenden, dünnen oder splitternden Nagels kann lästig sein — ein kleines Ärgernis, das uns aber ständig an unsere Hände und an die eigene Gesundheit erinnert. Brüchige Nägel sind nicht nur ein kosmetisches Problem; sie können Hinweise auf Lebensstil, Ernährung, Umweltbelastungen oder auch auf zugrundeliegende Erkrankungen geben. Wer die Ursachen kennt und weiß, wie man richtig reagiert, kann das Problem oft wirksam lindern oder sogar beheben. In diesem ausführlichen Artikel beleuchten wir die Anatomie des Nagels, die häufigsten Gründe für Nagelbrüchigkeit, sinnvolle Hausmittel, medizinische Therapieoptionen und eine praktische Pflegeroutine, die man sofort umsetzen kann. Der Text ist so strukturiert, dass Sie sowohl schnelle Antworten als auch tiefere Erklärungen finden — ideal für alle, die ihre Nägel nachhaltig stärken wollen.
Wie entsteht ein Nagel — ein kurzer Blick auf die Anatomie

Um brüchige Nägel zu verstehen, hilft es, die Grundstruktur des Nagels zu kennen. Der sichtbare Nagel besteht aus dicht gepackten, verhornten Zellen, die Keratin genannt werden. Dieses faserige Protein verleiht dem Nagel seine Härte und Flexibilität. Die Nagelmatrix, die unsichtbar unter der Haut an der Nagelbasis liegt, produziert kontinuierlich neue Zellen; jede Störung hier beeinflusst später die Beschaffenheit des Nagels. Die Nagelhaut (Cuticula) schützt die Matrix vor Keimen und Fremdkörpern und spielt daher eine wichtige Rolle für gesunde Nägel.
Die Festigkeit eines Nagels hängt von mehreren Faktoren ab: Dicke der Nagelplatte, Feuchtigkeitsgehalt, Durchblutung und die Qualität des gebildeten Keratins. Nägel sind lebendes Gewebe — sie reagieren relativ schnell auf Veränderungen im Körper. Deshalb können Mangelzustände, hormonelle Schwankungen oder äußere Einflüsse relativ schnell zu brüchigen Nägeln führen. Das Verständnis dieser Grundlagen ist hilfreich, um die passende Behandlung zu wählen.
Darüber hinaus sind Hände täglichen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Wiederholte Mikrotraumen, häufiges Händewaschen oder aggressive Reinigungsmittel lassen den Nagel trockener und spröder werden. Auch kosmetische Behandlungen wie Gelnägel können die Struktur der Nagelplatte verändern, wenn sie unsachgemäß durchgeführt oder entfernt werden.
Häufige Ursachen für brüchige Nägel
Brüchige Nägel haben selten nur eine einzige Ursache. Oft wirkt ein Zusammenspiel aus inneren und äußeren Faktoren. Zu den häufigsten Ursachen zählen mechanische Belastung, häufiges Wasser- oder Chemikalienkontakt, Nährstoffmängel, Nagelpilz (Onychomykose), Hauterkrankungen wie Psoriasis, hormonelle Veränderungen, bestimmte Medikamente und altersbedingte Veränderungen.
Viele Menschen unterschätzen den Einfluss von Wasser: Langes Einweichen in Wasser führt dazu, dass der Nagel anschwillt und beim anschließenden Austrocknen wieder schrumpft. Dieser ständige Wechsel schwächt die Nagelplatte. Ebenso schädlich sind aggressive Seifen, Reinigungsmittel und Lösungsmittel, die natürliche Öle entfernen. Mangelernährung, insbesondere Defizite an Biotin, Zink, Eisen, Proteinen und essenziellen Fettsäuren, beeinträchtigt die Nagelbildung und begünstigt brüchige Nägel. Nagelpilz wiederum verändert Struktur und Farbe des Nagels und macht ihn spröde und brüchig.
Psychische Belastungen und Stress können ebenfalls eine Rolle spielen: Stress beeinflusst Hormone und Schlaf, die wiederum die Regeneration des Körpers und damit auch der Nägel beeinträchtigen. Zudem sind bestimmte Berufsgruppen wie Friseurinnen, Reinigungskräfte oder Menschen in der Gastronomie aufgrund häufiger Feuchtarbeit anfälliger für Nagelschäden.
Liste 1: Häufige Ursachen (kurze Übersicht)
- Mechanische Belastung (Stöße, Zupfen, Knabbern)
- Wasser- und Chemikalienkontakt (häufiges Händewaschen, Reinigungsmittel)
- Ernährungsdefizite (Biotin, Eisen, Zink, Proteine)
- Nagelpilz (Onychomykose)
- Hauterkrankungen (z. B. Psoriasis)
- Hormonelle Veränderungen (Schilddrüse, Schwangerschaft)
- Medikamente (z. B. Chemotherapie)
- Alterungsprozesse
Jede dieser Ursachen kann einzeln wirken, doch oft liegen mehrere Gründe vor. Eine gezielte Anamnese (z. B. berufliche Belastungen, Ernährungsgewohnheiten, Medikamenteneinnahme) hilft, die wahrscheinlichsten Ursachen einzugrenzen.
Typische Erkrankungen, die zu brüchigen Nägeln führen

Nicht jede Veränderung am Nagel ist harmlos. Bestimmte Erkrankungen manifestieren sich zunächst durch veränderte Nägel. Nagelpilz (Onychomykose) ist eine häufige Ursache: Der Nagel verdickt sich, wird brüchig, verfärbt sich gelblich oder bräunlich und kann sich vom Nagelbett lösen. Psoriasis, eine entzündliche Hauterkrankung, kann zu punktförmigen Grübchen im Nagel führen, zur Verdickung oder zur Ablösung der Nagelplatte. Auch Ekzeme an den Händen oder chronische Dermatitis wirken sich negativ auf die Nagelqualität aus.
Schilddrüsenerkrankungen sind ein weiterer wichtiger Faktor: Sowohl eine Unter- als auch eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu brüchigen, spröden Nägeln führen. Ebenso können systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus die Durchblutung und damit die Ernährung des Nagelbetts beeinträchtigen. Autoimmunerkrankungen und bestimmte Infektionen spielen ebenfalls eine Rolle.
Wenn brüchige Nägel von Schmerzen, Eiteraustritt, starken Verfärbungen (z. B. schwarz-blau), rascher Verschlechterung oder begleitenden Hautveränderungen begleitet werden, ist eine ärztliche Abklärung dringend empfohlen, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.
Diagnostik: Wie findet man die Ursache heraus?
Eine gründliche Diagnose beginnt mit einer guten Anamnese: Wann begannen die Probleme? Gibt es berufliche oder häusliche Belastungen? Welche Medikamente werden eingenommen? Gibt es Begleitsymptome wie Hautausschläge, Haarausfall oder Müdigkeit? Der Arzt oder die Ärztin betrachtet die Nägel visuell, beurteilt Farbe, Struktur, Dicke, Ränder und das Nagelbett. Mit einer Pilzkultur oder einem Abstrich kann ein Nagelpilz nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Bluttests können Hinweise auf Nährstoffmängel, Schilddrüsenfunktion oder systemische Erkrankungen geben.
In manchen Fällen ist eine Biopsie der Nagelmatrix nötig, um seltene Erkrankungen auszuschließen. Die Untersuchungen sind in der Regel unkompliziert, aber wichtig, denn eine falsche Eigenbehandlung (z. B. unkontrollierte Einnahme von Supplements) kann wertvolle Zeit kosten. Gerade bei Verdacht auf Nagelpilz oder bei anhaltender Verschlechterung ist eine gezielte medizinische Abklärung sinnvoll.
Tabelle 1: Symptome und mögliche Ursachen
| Tabelle 1: Symptom | Mögliche Ursache | Hinweis zur Diagnostik |
|---|---|---|
| Gelblich verdickter Nagel | Nagelpilz (Onychomykose) | Abstrich/Kultur, eventuell Pilz-PCR |
| Feine Rillen und brüchige Nagelspitze | Ernährungsdefizite, häufige Feuchtarbeit | Blutbild, Eisen- & Vitaminstatus |
| Punktförmige Grübchen | Psoriasis | Hautuntersuchung, ggf. Überweisung zum Dermatologen |
| Längsrillen | Alterungsprozess, Schilddrüsenprobleme | Schilddrüsenwerte (TSH, fT4) |
| Nagelbettentzündung, Eiter | Bakterielle Infektion/Trauma | Ärztliche Versorgung, evtl. Antibiotika |
Diese Tabelle gibt einen Überblick, ersetzt jedoch keine ärztliche Diagnose. Sie hilft aber, typische Muster zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Konservative Behandlung und Nagelpflege zu Hause
Viele Fälle von brüchigen Nägeln lassen sich durch eine konsequente Pflege und Anpassung von Alltagsgewohnheiten verbessern. Der erste Schritt ist immer, mechanische Stressoren zu reduzieren: Finger- und Nagelknabbern vermeiden, Handschuhe bei Hausarbeit und Gartenarbeit tragen, aggressive Chemikalien meiden. Wasser und Seife trocknen Nägel aus — deshalb empfiehlt sich beim häufigen Händewaschen das Eincremen der Hände und Nägel mit einer schützenden, feuchtigkeitsspendenden Creme.
Sanfte Nagelpflege ist entscheidend: Kürzen statt feilen, wenn Nägel brüchig sind, um Risse zu verhindern; eine feine Glasfeile verwenden und immer in eine Richtung feilen, nicht hin und her. Nagelhaut nicht gewaltsam zurückschieben; stattdessen mit Ölen oder Cremes einweichen und dann vorsichtig zurückschieben. Nägel sollten nicht zu kurz geschnitten werden, weil das Nagelbett empfindlich ist.
Feuchtigkeitspflege für Nägel: Regelmäßiges Einmassieren von Nagelöl (z. B. mit Jojoba-, Mandel- oder Vitamin-E-Öl) versorgt Nagelplatte und Nagelhaut mit Fettstoffen und verbessert Elastizität. Auch Handmasken mit Glycerin oder natürlichen Ölen sind sinnvoll. Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Ernährung — aber dazu später mehr.
Liste 2: Pflege-Routine für brüchige Nägel (täglich/wöchentlich)
- Täglich: Hände und Nagelhaut mit feuchtigkeitsspendender Creme einreiben (morgens und abends)
- Täglich: Nagelöl abends einmassieren (ca. 1–2 Minuten pro Hand)
- Wöchentlich: Sanftes Kürzen mit einer sauberen Nagelschere, glattfeilen mit Glasfeile
- Wöchentlich: Schonende Handmaske oder Feuchtigkeitskur (z. B. Ölbad)
- Bei Feuchtarbeit: Handschuhe tragen, immer Baumwoll- oder Gummihandschuhe mit Innenfutter verwenden
Konsequenz ist hier das Zauberwort: Eine regelmäßige, schonende Routine zeigt oft nach einigen Wochen spürbare Verbesserungen.
Medizinische Behandlungsmöglichkeiten
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder eine klare Erkrankung wie Nagelpilz vorliegt, kommen medizinische Therapiemöglichkeiten zum Einsatz. Bei Nagelpilz sind topische Antimykotika oder orale Antimykotika die Standardbehandlungen. Orale Medikamente (z. B. Terbinafin) haben in vielen Fällen eine hohe Erfolgsrate, erfordern jedoch meist eine mehrere Wochen bis Monate dauernde Einnahme und vor Beginn eine Kontrolle der Leberwerte. Topische Lösungen sind weniger belastend für den Körper, benötigen aber oft eine sehr konsequente, lange Anwendung.
Bei entzündlichen Ursachen wie Psoriasis zielen Therapien auf die Grunderkrankung ab: Lokaltherapeutika, systemische Therapien oder Biologika können nötig werden. Bei Nährstoffmängeln helfen gezielte Supplemente nur, wenn ein tatsächlicher Mangel vorliegt. Die isolierte Einnahme von Vitaminen ohne diagnostizierten Bedarf ist meist wenig effektiv.
In manchen Fällen kann eine professionelle Nagelpflege durch den Podologen oder Dermatologen sinnvoll sein, z. B. bei eingewachsenen Nägeln, stark deformierten Nägeln oder wenn das Nagelbett durch mechanische Belastung geschädigt ist.
Tabelle 2: Medizinische Optionen im Überblick
| Tabelle 2: Therapie | Anwendungsgebiet | Vor- und Nachteile |
|---|---|---|
| Topische Antimykotika | Nagelpilz (oberflächlich) | Schonend, lokale Anwendung; wirkt langsamer, oft längere Behandlungsdauer |
| Orale Antimykotika | Tiefer liegender Nagelpilz | Hohe Wirksamkeit; Leberwerte beachten, mögliche Nebenwirkungen |
| Systemische Therapie (bei Psoriasis) | Schwere, systemische Psoriasis | Wirksam bei Haut- und Nagelbeteiligung; systemische Nebenwirkungen möglich |
| Supplemente bei Mangel | Nachgewiesener Nährstoffmangel | Gezielte Wirkung; Risiko der Überdosierung bei unsachgemäßer Anwendung |
Eine individuelle Abwägung durch Fachpersonal sichert eine verantwortungsvolle Therapieplanung.
Ernährung, Vitamine und Supplemente: Was hilft wirklich?
Die Bedeutung der Ernährung für gesunde Nägel wird oft unterschätzt. Nägel benötigen Proteine (Keratin), Vitamine (insbesondere Biotin), Mineralstoffe (Zink, Eisen) und Fettsäuren, um stabil und elastisch zu bleiben. Ein vielfältiger Speiseplan mit ausreichend Eiweiß (Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchte), gesunden Fetten (Nüsse, Avocado, Öle), Vollkornprodukten, Gemüse und Obst liefert die nötigen Bausteine.
Besondere Aufmerksamkeit verdient Biotin (Vitamin B7): Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass eine Supplementation mit Biotin bei manchen Menschen die Nagelstärke verbessern kann, vor allem bei solchen mit nachgewiesenem Mangel oder bei sehr brüchigen Nägeln. Typische Dosierungen liegen oft im Bereich von 2,5–5 mg pro Tag, sollten aber idealerweise mit einem Arzt abgesprochen werden. Eisenmangel ist ebenso relevant: Eine Mikrozytäre Anämie kann zu brüchigen Nägeln führen. Ein einfacher Bluttest (Ferritin, Hb) klärt das ab.
Es gilt: Supplemente sind Unterstützung, keine Garantie. Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis. Überdosierungen (z. B. bei Zink oder Vitamin A) können sogar schädlich sein, daher sollte man vor dauerhafter Einnahme ärztlichen Rat einholen.
Tabelle 3: Wichtige Nährstoffe für Nägel
| Tabelle 3: Nährstoff | Funktion für Nägel | Lebensmittelquellen |
|---|---|---|
| Biotin (B7) | Unterstützt Keratinbildung | Eier, Nüsse, Hafer, Hefe |
| Eisen | Wichtig für Sauerstofftransport und Zellteilung | Rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse |
| Zink | Wundheilung und Zellwachstum | Fleisch, Meeresfrüchte, Samen |
| Proteine | Bausteine für Keratin | Fisch, Fleisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte |
| Omega-3 Fettsäuren | Unterstützt Haut- und Nagelgesundheit | Fettreicher Fisch, Leinsamen, Walnüsse |
Ein praktischer Tipp: Wer vermutet, dass Ernährung eine Rolle spielt, sollte zunächst Ernährungsgewohnheiten dokumentieren und mit einer Blutuntersuchung abklären lassen, ob Supplemente notwendig sind.
Maniküre, Gel- und Shellac-Nägel: Chancen und Risiken
Kosmetische Nagelbehandlungen sind beliebt, aber nicht immer harmlos. Gelnägel, Acryl oder häufiges Auftragen und Entfernen von Shellac führen bei unsachgemäßer Anwendung zu mikrotraumatischen Schäden an Nagelplatte und Nagelmatrix. Das aggressive Abfeilen der Nageloberfläche vor dem Auftragen von künstlichen Nägeln schwächt die Schutzschicht, und unsachgemäßes Entfernen (Abheben, Abreißen) kann die Nagelplatte massiv beschädigen.
Das bedeutet nicht, dass man komplett auf Nagelstile verzichten muss — sondern dass man bei Auswahl des Salons und der Methode auf Hygiene, Erfahrung und schonende Entfernung achten sollte. Zwischen zwei Lackierungen oder Gellack-Anwendungen sollten Nägel Pausen und regenerative Zeit bekommen, in denen sie mit Ölen und Pflegeprodukten genährt werden.
Auch Heimprodukte wie Acetonhaltiger Nagellackentferner trocknen stark aus. Besser sind schonendere, acetonfreie Entferner oder das Einweichen mit anschließender Pflege. Wer beruflich viele Handschuhe trägt oder häufig Wasserarbeit verrichtet, sollte mit seinem Nagelstudio über geeignete Schutzmaßnahmen sprechen.
Liste 3: Warnzeichen bei Nagelbehandlungen
- Starke Verdünnung oder Ausdünnung der Nagelplatte nach wiederholter Behandlung
- Schmerzen, persistierende Verfärbungen oder Brüche nach Entfernung
- Anhaltende Verdickungen oder Ablösungen, die schlechter werden
- Infektionen (Rötung, Eiter) nach einer Behandlung
- Allergische Reaktionen (Juckreiz, Rötung an Nagelbett oder Finger)
Wenn Warnzeichen auftreten, ist es ratsam, kosmetische Behandlungen zu pausieren und gegebenenfalls einen Dermatologen zu konsultieren.
Praktische Pflegeroutine: Schritt für Schritt
Eine leicht umsetzbare und effektive Routine lässt sich in wenige tägliche und wöchentliche Schritte unterteilen. Diese Routine ist auf brüchige Nägel ausgerichtet und kombiniert Schutz, Feuchtigkeitszufuhr und schonende kosmetische Maßnahmen. Konsistenz ist wichtiger als aufwendige Einzelmaßnahmen — tägliche Nagelpflege bringt auf lange Sicht die besten Ergebnisse.
Täglich: Hände nach jedem Waschen sanft abtrocknen und mit einer fetthaltigen Handcreme eincremen. Abends die Nagelhaut mit Nagelöl behandeln und leicht einmassieren — das fördert Durchblutung und Nährstofftransport.
Wöchentlich: Nägel vorsichtig kürzen, mit einer Glasfeile in eine Richtung formen und überschüssige rauhe Kanten entfernen. Eine wöchentliche Handmaske oder Ölbad für 10–15 Minuten wirkt wie eine Kur.
Monatlich: Nagellackpausen einlegen, Nagelbett beobachten und bei Auffälligkeiten ärztlichen Rat einholen.
Liste 4: Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Abendroutine
- Hände waschen und sanft abtrocknen.
- Nagelöl (z. B. Jojoba, Mandel oder Vitamin-E-Öl) großzügig auf Nagel und Nagelhaut auftragen.
- 2 Minuten pro Finger einmassieren, mit sanftem Druck zur Nagelbasis hin.
- Handcreme auftragen, mit besonderem Fokus auf Nagelhaut und Fingerkuppen.
- Bei Bedarf Baumwollhandschuhe über Nacht für intensive Pflege.
Diese einfache Routine benötigt nur wenige Minuten, erzeugt aber langfristig sichtbare Verbesserungen.
Spezielle Situationen: Schwangerschaft, Alter und Beruf
Während der Schwangerschaft erleben einige Frauen eine Verbesserung der Nagelqualität durch hormonelle Veränderungen, andere jedoch eine Verschlechterung. Schwangerschaftsbedingte Probleme erfordern in der Regel keine aggressive Therapie; eine gute Pflege und gezielte Nährstoffzufuhr reichen meist aus. Bei älteren Menschen sind brüchige Nägel häufig Folge des natürlichen Alterungsprozesses: Nagelplatte wird dünner, Durchblutung nimmt ab. Hier sind sanfte Pflege und Schutz gegen mechanische Belastung besonders wichtig.
Beruflich belastete Hände benötigen pragmatische Lösungen: Barrierecremes, passgenaue Handschuhe und regelmäßige Pflegepausen sind oft effektiver als teure Produkte. Wer in der Lebensmittelverarbeitung, Reinigung oder im Gesundheitswesen arbeitet, sollte besonders auf Hautschutz achten und mit dem Arbeitgeber über geeignete Schutzmaßnahmen sprechen.
Tipps für besondere Belastungen
Bei Kälte: Handschuhe außen tragen, Baumwollinnenseiten verhindern Schwitzen. Bei ständigem Wasser: Wechselhandschuhe nutzen und nach jedem Tragen Hände gut pflegen. Bei Reinigungsarbeiten: Schutzbrillen und Masken eventuell zusätzlich zu Handschuhen tragen, um Hautkontakt zu minimieren.
Mythen und Fehlinformationen über brüchige Nägel

Im Internet kursieren viele Ratschläge, die nicht immer fundiert sind. Ein häufiger Mythos ist, dass Nagellack grundsätzlich schadet — tatsächlich ist gelegentliches Lackieren unproblematisch, solange man die Nägel regelmäßig pflegt und Pausen einlegt. Ein weiterer Irrglaube: Vitaminpräparate wirken bei jedem brüchigen Nagel schnell. Supplements helfen nur bei nachgewiesenen Mängeln — ansonsten sind sie oft wirkungslos oder können Nebenwirkungen verursachen.
Auch das regelmäßige Entfernen der Nagelhaut gilt als gesundheitsfördernd — falsch. Gewaltsames Zurückschieben oder Entfernen der Nagelhaut erhöht das Infektionsrisiko und schädigt die Schutzbarriere. Weniger ist hier mehr: Einweichen und sanftes Zurückschieben nach Ölanwendung ist sinnvoller.
Wann zum Arzt? Warnzeichen, die man nicht ignorieren sollte
Nicht jede Veränderung ist gefährlich, aber manche Symptome erfordern eine ärztliche Untersuchung. Wenn Nägel stark verdickt sind, sich verfärben (gelb, bräunlich, schwarz), vom Nagelbett ablösen oder eitrige Entzündungen auftreten, ist ärztliche Abklärung nötig. Ebenso, wenn mehrere Nägel betroffen sind und Begleitsymptome wie Haarausfall, Müdigkeit oder Hautausschläge vorliegen — das kann auf systemische Erkrankungen oder einen Nährstoffmangel hinweisen.
Auch plötzliches Verschwinden der Nagelgesundheit nach Beginn einer neuen Medikation sollte mit dem verschreibenden Arzt besprochen werden. Frühzeitige Diagnostik erhöht die Chancen auf erfolgreiche Behandlung, vor allem bei Nagelpilz oder systemischen Erkrankungen.
Liste 5: Dringende Warnzeichen
- Starke Verfärbungen (schwarz, dunkelbraun, ungewöhnlich gelb)
- Schmerzhafte Schwellungen oder Eiter an Nagelrand
- Schnell zunehmende Nagelverdickung oder Ablösung
- Begleitende Allgemeinsymptome (Fieber, starker Gewichtsverlust, Haarausfall)
- Keine Verbesserung trotz konsequenter Pflege über 3 Monate
Bei Auftreten dieser Zeichen sollte rasch ärztlicher Rat eingeholt werden.
Fazit: Was Sie heute tun können
Wenn Sie brüchige Nägel bemerken, ist der erste Schritt eine Bestandsaufnahme: Kleidung, Beruf, Pflegegewohnheiten, Ernährung und mögliche Begleitsymptome. Beginnen Sie mit einer sanften, konsequenten Pflegeroutine: Schutz vor Wasser und Chemikalien, regelmäßiges Einölen, schonendes Kürzen und eine ausgewogene Ernährung. Bei Verdacht auf Nagelpilz, bei starken Verfärbungen oder wenn konservative Maßnahmen nach einigen Wochen keine Besserung bringen, suchen Sie ärztliche Hilfe. In vielen Fällen lassen sich die Nägel deutlich verbessern — Geduld und Kontinuität sind dabei die wichtigsten Gefährten. Schützen Sie Ihre Hände, ernähren Sie Ihren Körper gut und geben Sie Ihren Nägeln die Zeit, die sie brauchen, um stärker zu wachsen: Schon nach einigen Wochen werden Sie oft erste Verbesserungen sehen.
Schlussfolgerung: Brüchige Nägel sind ein weit verbreitetes Problem mit vielen möglichen Ursachen. Mit einer Kombination aus sorgfältiger Pflege, gezielter Ernährung, sinnvollem Schutz im Alltag und gegebenenfalls medizinischer Abklärung lassen sich die meisten Fälle erfolgreich behandeln. Die Investition in eine regelmäßige, schonende Pflegeroutine zahlt sich aus — für gesündere Nägel, schönere Hände und mehr Selbstvertrauen im Alltag.
